Der Krieg in der Ukraine hat die ohnehin hohen Energiepreise nochmals deutlich in die Höhe schnellen lassen. Nach einer Untersuchung des Vergleichsportals check24 muss ein so genannter Musterhaushalt inzwischen rund 50 Prozent mehr zahlen als im Februar 2021 – 6000 Euro gegenüber 4000 Euro vor Jahresfrist. Der Musterhaushalt (Verbrauch 20.000 kWh) verzeichnet bei den Heizkosten – zum Beispiel für Erdgas und Heizöl – gar eine Verdoppelung von 1240 Euro auf durchschnittlich 2.431 Euro.

Kurzfristige Auswege aus diesem Dilemma gibt es kaum. Nahezu alle Gasanbieter haben die Kosten erhöht, ein Wechsel scheint derzeit wenig lukrativ. Ist der eigene Tarif jedoch vergleichsweise ungünstig, so sollten bei einem geplanten Wechsel alle Kosten, insbesondere auch die Grundversorgung in den Vergleich einbezogen werden. Angesichts der hohen Dynamik der Kosten bieten sich Verträge mit nur kurzen Laufzeiten und auch kurzen Kündigungsfristen an. Bei Vereinbarungen mit Bonustarifen empfehlen Fachleute eine Prüfung der Konditionen spätestens vor Ablauf des ersten Jahres, da das Folgejahr zumeist deutlich teurer wird.
Für Verbraucher mit einer Ölheizung könnten sich hohe Ersparnisse durch die Verwendung von digitalen Thermostaten oder bei Durchführung eines hydraulischen Abgleichs der Heizungsanlage ergeben. So kann die Energie optimal genutzt werden und erreicht einen hohen Wirkungsgrad. Doch langfristig betrachtet ist die Ölheizung wenig lukrativ – die CO2-Bepreisung und weiter steigende Energiekosten sind für viele Kunden Anlass zum Umstieg auf umweltfreundliche Alternativen wie beispielsweise Holzpelletheizungen. Die sind bei der Anschaffung merklich teurer, doch werden sie staatlich gefördert und gelten als nachhaltig, da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist.
Doch auch Holz ist teurer geworden, zuletzt um mehr als 6 Prozent. Weiterhin benötigen Holzheizungen ausreichend Platz für die Lagerung des Brennstoffs. Möglich ist auch eine Kombination moderner Heizungssysteme mit konventionellen Öl- oder Gasheizungen. Planungen der Bundesregierung sehen einen Anteil von mindestens 65 Prozent an erneuerbaren Energien bei neuen Heizungsanlagen ab 2025 vor. Bei so vielen unterschiedlichen Technologien und Kombinations- und Fördermöglichkeiten bietet sich eine unabhängige Beratung durch einen Experten an, die ebenfalls staatlich gefördert wird. Auf den Seiten der KfW und der BAFA findet man weitere Informationen über die einzelnen Förderprogramme.
 
Weiterführende Literatur/Links:
• Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle – Energieaudit und Energieberatung [Link]
• Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle – Bundesförderung für effiziente Gebäude [Link]