In unserer Fortsetzungsreihe über die Kosten und Umweltbelastung der einzelnen Energieträger nehmen wir nun Gasheizungen unter die Lupe. Sie stellen den Löwenanteil der Heizsysteme in deutschen Haushalten. Laut Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks aus dem Jahr 2020 gibt es rund 6,8 Millionen messpflichtige Gasfeuerungsanlagen, wovon allein 1,9 Millionen aus den Jahren 2000 bis 2007 stammen, also bereits mehr als 15 Jahre in Betrieb sind.
Daneben gibt es eine Vielzahl von Anlagen, die sogar noch (viel) älter sind, mitunter bis zu 30 Jahre. Einer Studie des BDEW – Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft in Berlin aus dem Jahre 2019 zufolge beträgt das Durchschnittsalter der Erdgaszentralheizungen 14,7 Jahre, immerhin deutlich jünger als das von Ölheizungen, die im Schnitt auf 20,6 Jahre kommen. Die Zahlen aus dem Jahr 2019 haben sich zwischenzeitlich deutlich verändert, nicht zuletzt durch staatliche Anreizsysteme mit hohen Zuschüssen für den Ersatz alter Anlagen, doch noch immer gibt es Millionen veralteter Gasheizungen, die die Umwelt und die Luft stark belasten.
Preistreiber sind vor allem die Großhandelspreise für Erdgas – sie stiegen vor Jahresfrist um 130 Prozent für Einfamilien- und 152 Prozent für Mehrfamilienhäuser (7,47 ct/kWh (EFH) bzw. 7,48 ct/kWh (MFH) gegenüber 3,25 ct/kWh beziehungsweise 2,97 ct/kWh in 2021).