Durch die drastischen Preiserhöhungen vor allem für Gas und Öl in den letzten Monaten stellt sich die Frage, wie man die Energiekosten merklich reduziert und wie hoch die damit verbundenen Einsparungen sein können. In einer kleinen Fortsetzungsreihe untersuchen wir die Kosten der einzelnen Energieträger, beginnend mit den typischen Kosten für Ölheizungen.

Ölheizungen sind oft seit vielen Jahren im Einsatz (Durchschnitt: 21 Jahre) und in rund einem Viertel aller Mehr- und Einfamilienhäuser in Deutschland installiert. Von den etwa 5,5 Millionen Ölheizkesseln werden etwa 20 Prozent sogar noch mit Niedertemperaturkesseln betrieben, die längst nicht mehr Stand der Technik sind. Ab dem Jahr 2026 sollen keine neuen Ölheizungen mehr verbaut werden, da diese zu den klimaschädlichsten Heiztechnologien gehören.

Die Preisentwicklung für Heizöl ist in den letzten Jahren sehr dynamisch verlaufen: 2016 zahlten die Verbraucher im Jahresdurchschnitt 4,9 Cent pro Kilowattstunde, bis 2019 stieg der Preis dann auf 6,6 Cent. Im Pandemiejahr 2020 sank der Preis wiederum auf etwa 4,6 Cent pro Kilowattstunde, um dann im Folgejahr förmlich in die Höhe zu schnellen. Im Frühjahr 2022 liegt er bei etwa 9 Cent pro kWh, Tendenz weiter steigend, nicht zuletzt durch den wachsenden CO2-Preisanteil und die instabile politische Lage. 
Die langjährige Beliebtheit der Ölheizung erklärt sich nicht nur durch ihre Zuverlässigkeit, sondern auch durch die geringen Kosten (in der Vergangenheit). Nach einem Bericht des Fachportals CO2 Online betrugen die durchschnittlichen Heizkosten pro Quadratmeter Gebäudefläche im Jahre 2020 für ein mittelgroßes Mehrfamilienhaus mit 500 bis 1000 qm Gebäudefläche:
  • Erdgas: 9,80 Euro
  • Heizöl: 8,90 Euro
  • Fernwärme: 12,40 Euro
  • Holzpellets 7,90 Euro
  • Wärmepumpe: 10,40 Euro
Mit hohen Prämien möchte der Gesetzgeber den Umstieg von Ölheizungen auf moderne und umweltfreundliche Systeme fördern. Bei Ersatz der alten Ölheizungen durch eine Wärmepumpe kann man nicht nur etwa 60% des CO2-Ausstoßes (dieser beträgt pro Jahr bei einer Verbrauchsmenge von 20.000 Kilowattstunden 6.360 Kilogramm Kohlenstoffdioxid) einsparen, sondern profitiert auch von einer Förderprämie in Höhe von 45% der Investitionskosten, die für solche Systeme etwa 24.000 Euro betragen.
Weiterführende Literatur/Links:
  • Heizspiegel für Deutschland – Online-Heizkostenrechner (Link)
  • Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks 2020 (Link)