Zur Milderung der Folgen ständig steigender Energiekosten, suchen viele Mieter und Hauseigentümer händeringend nach kostengünstigen Alternativen zu den bereits installierten Heizungsanlagen. In diesem Zusammenhang sind auch Infrarotheizungen in den Blickpunkt gerückt. Sie sind vergleichsweise günstig und erzeugen wohlige Wärme, die sich schnell in einem Raum verbreitet. Infrarotheizungen gibt es im Baumarkt oder in Online-Shops bereits für weniger als 100 Euro zu kaufen.
Sie zeichnen sich durch einfache Installation, geringe Wartungskosten sowie eine relativ lange Lebensdauer aus. Zudem besteht keine Brandgefahr, da sie Strahlung abgeben, aber sich nicht selbst erhitzen. Da die angebotenen Geräte unterschiedliche Wattleistungen liefern, muss zunächst bestimmt werden, wie groß der zu beheizende Raum ist. Als Faustregel gilt, dass pro Quadratmeter Fläche etwa 60 bis 100 Watt Leistung benötigt werden. Soll beispielsweise ein 30 Quadratmeter großes Zimmer beheizt werden, so empfiehlt sich eine Anlagen mit mindestens 1.800 Watt Leistung, besser jedoch ein System mit einer Gesamtleistung von mehr als 2.500 Watt. Den geringen Anschaffungskosten stehen hohe Betriebskosten durch den verbrauchten Strom gegenüber. Berechnungen ergaben, dass die Stromrechnung für die Beheizung nur eines Raumes von 25 Quadratmeter Größe durchaus Kosten von rund 800 Euro pro Jahr verursachen kann.
Dies zugrunde gelegt, werden Infrarotheizungen die herkömmlichen Öl-, Erdgas- oder Pelletheizungen nicht vollständig ersetzen, sondern höchstens ergänzen. Die Stromkosten sind vergleichsweise zu hoch – laut Untersuchungen vom Statischen Bundesamt stehen den Gaskosten in Höhe von 6,4 Cent pro kWh mehr als 30 Cent für Strom gegenüber, was natürlich vom jeweiligen Anbieter und den bestehenden Vertragskonditionen abhängt. Die höhere Effizienz der Infrarotheizungen gleicht dieses Manko bei den Betriebskosten bei weitem nicht aus.
Die Modellrechnungen könnten allerdings anders lauten, wenn Hausbesitzer den Strom mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage erzeugen und die nicht für den Haushalt benötigte Energie wiederum zum Betrieb der Infrarotheizung verwenden. Zusammen mit dem Wegfall der Wartungskosten könnten sich hier Vorteile gegenüber konventionellen Heizsystemen ergeben.
Letztendliche Klarheit schafft nur eine genaue Ermittlung des Bedarfs und Bewertung der geplanten oder bestehenden Heizanlage. Ein weiterer Nachteil der Elektroheizungen ist jedoch die fehlende Fördermöglichkeit der Anlagen durch den Gesetzgeber.
Weiterführende Literatur/Links:
- heizung.de (Viessmann Climate Solutions Berlin GmbH) – Förderung der Elektroheizung: Gibt es Geld vom Staat? [Link]
- energis GmbH – Infrarotheizung – mit welchen Kosten müssen Sie rechnen? [Link]