Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP)
Eine professionelle Energieberatung schafft Klarheit über den Zustand eines Gebäudes und zeigt Perspektiven für eine energetische Sanierung und damit für die Erhaltung und Steigerung des Wertes der Immobilie.
Ein systematischer Weg, die Gebäudesubstanz, die Heizungsanlage und die Energieeffizienz eines Gebäudes zu ermitteln, stellt der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) dar. Er wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zusammen mit verschiedenen Organisationen und Instituten entwickelt und ins Leben gerufen, um ein standardisiertes und ganzheitliches Verfahren für die Bewertung der Energieeffizienz eines Objektes anzubieten, das allgemein verständlich und relativ schnell durchgeführt werden kann. Auf den Seiten von Gebäudeforum (Link) findet man sehr ausführliche Unterlagen, zum Beispiel
- Handbuch iSFP
- Kurzanleitung iSFP
- Checklisten iSFP
- Factsheet iSFP
In nur wenigen Schritten – insgesamt sind es sieben – soll der auftraggebende Hausbesitzer ein umfassendes Bild über den Zustand seiner Immobilie und Vorschläge zur Optimierung der Energieeffizienz erhalten. Der iSFP wird staatlich gefördert; bis zu 80 Prozent der Kosten bis zu einer maximalen Höhe von 1.300 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser und bis zu 1.700 Euro für Mehrfamilienhäuser werden erstattet, sofern der ausführende Energieberater von der BAFA zugelassen ist und auf der „Energieeffizienz-Expertenliste“ (Link) geführt ist. Weiterhin kann ein Zuschuss in Höhe von maximal 500 Euro für die zusätzliche Erläuterung eines Energieberatungsberichts in einer Wohnungseigentümerversammlung oder einer Beiratssitzung gewährt werden. Der iSFP ist nicht zu verwechseln mit der Ausstellung eines Gebäudeenergieausweises. Letzterer ist als Grundlage für eine Sanierungsentscheidung deutlich weniger geeignet als ein iSFP, da er keine Empfehlungen und Vorschläge für die Optimierung der Gebäudesubstanz und -infrastruktur beinhaltet.
Der Ablauf eines individuelle Sanierungsfahrplans (iSFP)
- Beratungsgespräch durch einen Energieberater mit dem Hauseigentümer zur ersten Sichtung des Objektes und zur Besprechung des Vorhabens und der Zielsetzungen; Klärung der organisatorischen, zeitlichen und finanziellen Voraussetzungen
- Energetische Bewertung des Ist-Zustands des Objektes nach einem standardisierten Verfahren und mit spezifischen Kennzahlen
- Erste Erarbeitung möglicher Sanierungspunkte und Möglichkeiten zur Optimierung der Energieeffizienz auf Basis der ersten Sichtung des Objektes, des Energieausweises oder auch anderer weiterführender Dokumente
- Abstimmung des weiteren Vorgehens (Realisierung des iSFP) mit dem Hauseigentümer; Festlegung des Hauseigentümers, welche Sanierungsmaßnahme(n) durchgeführt werden sollen.
- Detaillierte Ausarbeitung des Sanierungsfahrplans durch den Energieberater auf der Grundlage der zuvor getroffenen Festlegung
- Erläuterung der Unterlagen, des weiteren Ablaufs und aller notwendigen Informationen; Klärung der offenen Fragen des Hauseigentümers
- Übergabe der Unterlagen: Mein Sanierungsfahrplan und Umsetzungshilfe für die Maßnahmen
Die Dokumente zeigen unter anderem den Zustand des Gebäudes, vor und nach den erörterten Maßnahmen. Farbige Darstellungen (siehe Abbildung) sollen die möglichen Auswirkungen in verständlicher Form zeigen und sofort ein Bild vermitteln, welche Parameter sich in besonders starkem Maße ändern werden.
- Energiekosten heute und in Zukunft
- CO2-Emissionen
- Endenergiebedarf
- Primärenergiebedarf
Weiterhin sind die einzelnen Maßnahmenpakete mit den jeweils zu erwartenden Kosten und Fördermaßnahmen aufgeführt. Im 2. Dokument werden die einzelnen Maßnahmen deutlich beschrieben und hinsichtlich Ihrer Auswirkungen auf die Energieeffizienz im Detail bewertet. Eine Gegenüberstellung der Kosten und des Nutzens (Entwicklung der Energiekosten) rundet die Information ab. Ein Sanierungsfahrplan ist keine zwingende Voraussetzung für die Durchführung und Finanzierung energetischer Maßnahmen, wird jedoch mit einem Bonus in Höhe von 5% besonders belohnt, wenn die Maßnahmen die folgenden Objekte betreffen:
- Gebäude
- Anlagentechnik
- Heizungsoptimierung
Ein Sanierungsfahrplan soll einen Überblick der Kosten und geeigneten Maßnahmen vermitteln, enthält jedoch keine Detail- und Ausführungspläne. Diese sind wiederum den Fachleuten und den baubegleitenden Maßnahmen vorenthalten, die gezielter auf einzelne Schwachstellen eingehen können.
Weitere Informationen:
- Gebäudeform – Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) (Link)
- Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle – Energieberatung und Energieaudit (Link)