Ihr Weg zum eigenen Balkon-Kraftwerk
Teil 3: Leitfaden – in 10 Schritten zur eigenen Solarstation
Seit dem 1. Januar 2023 werden Solaranlagen und Batteriespeicher mit einem Umsatzsteuersatz von 0 Prozent belegt, was auch für steckerfertige Solargeräte gilt. Somit bilden die Mini-Solarsysteme eine interessante, nachhaltige und kostengünstige Alternative oder Ergänzung zur Stromerzeugung für Mieter und Hausbesitzer.
Wenn Sie darüber nachdenken, eine steckerfertige Solaranlage für Ihr Zuhause oder Ihr Unternehmen zu installieren, so sollten Sie einige wichtige Punkte beachten, um die passende Anlage auszuwählen, etwaig verfügbare Fördermittel zu erhalten oder auch um Ärger mit Vermietern, Nachbarn oder Ihrem Stromversorger zu vermeiden.
- Sind die örtlichen Gegebenheiten für den Anschluss eines steckerfertigen Solargerätes gut geeignet, um möglichst viel Energie zu erzeugen? Gibt es dort eine möglichst hohe Sonneneinstrahlung ohne Verschattung? Überlegen Sie, wie viel Platz Sie auf Ihrem Balkon haben und welche Größe die Stecker-Solaranlage haben sollte, um Ihren Strombedarf abzudecken.
- Auf den Seiten von deea.de finden Sie einen Rechner, der berechnet, wie viel Strom – auch abhängig von der Lage Ihres Balkons oder des geplanten Standorts – Ihr Balkon-Kraftwerk produzieren kann und welche Kosteneinsparungen erzielt werden können.
- Gibt es am geplanten Montageort eine Steckdose, die sich eignet. Überprüfen Sie zuvor, ob die Stecker-Solaranlage mit dem Stromnetz in Ihrer Wohnung kompatibel ist
- Sie können eine Mini-Solaranlage auf einem Balkon, der Terrasse, einem Carport oder auch im Garten installieren. Wenn Sie jedoch planen, das Modul an der Fassade oder an der Außenseite des Balkons zu installieren, so müssen Sie die Genehmigung Ihres Vermieters oder der Eigentümerversammlung einholen, da das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes verändert wird. Seit 2020 das Wohneigentumsgesetz (WEG) geändert wurde, ist hierfür keine Einstimmigkeit mehr nötig, sondern es genügt die mehrheitliche Zustimmung.
- Vor dem Kauf und der Inbetriebnahme sollten Sie sich mit Ihrem Netzbetreiber bzw. Stromversorger in Verbindung setzen. Diese schreiben vor, dass ihnen alle Erzeugungsanlagen gemeldet werden, auch wenn diese nicht viel Strom produzieren. Die Anforderungen sind in der Vorschrift VDE-AR-N 4105 niedergeschrieben. Eine vereinfachte Form ist für Generatoren bis 600 Watt AC-Leistung vorgesehen, die auch steckerfertige Solargeräte umfasst. Das bedeutet, dass Sie das Formular selbst ausfüllen können, auch wenn Sie keine Elektrofachkraft sind.
- Im Rahmen der Registrierung der Anlage wird geprüft, ob Sie bereits einen Zähler mit Vorwärts- und Rückwärtszählung oder einen Zähler mit Rücklaufsperre installiert haben. Sofern der Zähler nicht geeignet ist, so tauscht ihn der Netzbetreiber in der Regel kostenlos aus. Andernfalls kann sich ein nicht geeigneter Drehscheibenzähler rückwärts drehen und somit ein falsches Ergebnis liefern.
- Bei der Bestellung der geeigneten Anlagen sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die erforderlichen Elemente für die Installation des Gerätes enthalten sind. Sie können die Mini-Solaranlage in den meisten Fällen selbst installieren, sollten sich aber unbedingt an die Vorgaben der Bedienungsanleitung halten. Die Mini-Solaranlage sollte erst in Betrieb genommen werden, wenn ein Zähler mit Rücklaufsperre oder ein Zweirichtungszähler verbaut ist bzw. Ihr Energieversorger „grünes Licht“ gegeben hat.
- Die Mini-Solaranlage muss in einem Anlagenregister der Bundesnetzagentur, dem Marktstammdatenregister, registriert werden. Die meisten Anbieter und Hersteller bieten einen kostenlosen Service auf Ihren Homepages an, dies dort vorzunehmen.
- Solarmodule oder Modulwechselrichter geben keinen direkten Hinweis auf Funktionalität oder aktuelle Leistung. Manchmal haben Wechselrichter eine LED, die blinkt oder leuchtet, um bestimmte Betriebszustände anzuzeigen, aber dies reicht nicht aus, um festzustellen, ob das Gerät ordnungsgemäß läuft und welche Leistung es hat. Mit handelsüblichen Strommessgeräten können Sie den Stromverbrauch eines Gerätes ermitteln, wenn es an eine Schuko-Steckdose angeschlossen ist. Viele dieser Messgeräte können auch in die entgegengesetzte Richtung messen und eignen sich daher als Produktionszähler für ein steckerfertiges Solargerät.
- Wartung und Reinigung: Achten Sie darauf, dass die Stecker-Solaranlage regelmäßig gewartet und gereinigt wird, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.
- Teil 1: Wie funktioniert ein steckerfertiges Solargerät und welche Vorteile bietet es?
- Teil 2: Berechnung der benötigten Leistung, Förderung und Amortisation
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