Die Deutsche Energie-Agentur (dena) stellt im Gebäudereport 2025 fest, dass der deutsche Gebäudesektor erneut die Klimaziele verfehlt hat. Rund 79 Prozent der knapp 20 Millionen Gebäude werden weiterhin mit fossilen Energieträgern beheizt. Die Sanierungsrate bleibt vergleichsweise niedrig, und der Austausch alter Heizsysteme gegen klimafreundlichere Technologien erfolgt nur langsam. Während im Neubau vermehrt auf klimafreundliche Lösungen gesetzt wird, dominieren im Bestand weiterhin Gas- und Ölheizungen. Die dena betont, dass der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich noch immer zu hoch sind, um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.

Photovoltaik: Starker Zubau, regionale Unterschiede

Der Ausbau gebäudenaher Photovoltaik (PV) hingegen verzeichnete 2024 ein hohes Niveau: Laut dena wurden 10,1 Gigawatt neue PV-Leistung installiert, was nur knapp unter dem Rekordjahr 2023 liegt. Insgesamt wurden 26,9 Millionen neue PV-Module verbaut, wobei etwa zwei Drittel der neuen Solarstrom-Kapazität auf gebäudenahe Anlagen entfallen. Besonders dynamisch entwickelte sich der Markt für Balkonkraftwerke, deren installierte Leistung sich von 260 auf 689 Megawatt mehr als verdreifachte. Die regionale Verteilung zeigt deutliche Unterschiede: Bayern führt mit 1,28 kWp installierter PV-Leistung pro Einwohner das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Sachsen-Anhalt (1,07 kWp) und Mecklenburg-Vorpommern (1,00 kWp). Die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen bilden das Schlusslicht, Berlin beispielsweise mit nur 0,10 kWp pro Einwohner. In städtischen Regionen ist die gebäudenahe PV-Leistung mit 38 Gigawattpeak deutlich höher als in Verdichtungsräumen (15,3 GWp) und ländlichen Regionen (14,3 GWp). Besonders große Anlagen mit mehr als 30 kWp sind in Städten häufiger zu finden, während der Anteil kleinerer und Plug-in-Anlagen dort ebenfalls leicht höher ist. Ein weiteres Merkmal ist das Gefälle der PV-Leistung von Nord-Ost nach Südwest, mit Baden-Württemberg als Spitzenreiter bei der installierten Leistung pro Baufläche.

Heizungsmarkt: Starker Einbruch und politischer Handlungsbedarf

Im ersten Quartal 2025 verzeichnete die deutsche Heizungsindustrie einen Absatzrückgang von 32 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, was 147.000 verkauften Heizungen entspricht. Trotz eines Anstiegs von 35 % bei Wärmepumpen im Vergleich zum schwachen Vorjahr wurden lediglich 62.000 Einheiten abgesetzt, weit entfernt vom Ziel der Bundesregierung von 500.000 installierten Wärmepumpen pro Jahr. Besonders stark betroffen sind Gasheizungen, obwohl etwa 5,6 Millionen dieser Systeme im Bestand veraltet sind. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) prognostiziert bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen einen weiteren Absatzeinbruch von 3 bis 13 % für das Gesamtjahr 2025, was das schlechteste Ergebnis der letzten zehn Jahre bedeuten würde. Um die klimapolitischen Ziele im Gebäudesektor zu erreichen, fordert der BDH von der Bundesregierung klare und praxisnahe Regelungen sowie eine verlässliche Förderpolitik, um das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen und die Heizungsmodernisierung voranzutreiben.

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