Wenn man an Gefahren im Haushalt denkt, stehen meist Feuer, Wasserrohrbrüche oder Einbrüche im Fokus. Doch ein unsichtbarer, geruchloser Eindringling lauert viel häufiger in unseren vier Wänden als bisher bekannt war: das radioaktive Edelgas Radon.

Dieses Gas entsteht beim Zerfall von Uran in der Erdkruste und findet seinen Weg durch kleinste Risse im Keller, undichte Leitungen oder auch poröse Baumaterialien in Wohnräume hinein. Weil wir es nicht sehen oder riechen können, bleibt es oft unentdeckt – bis die Werte so hoch sind, dass sie unsere Gesundheit erheblich gefährden.

Radon ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine der Hauptursachen für Lungenkrebs. In Deutschland werden rund 2.800 Lungenkrebstodesfälle jährlich auf das Vorkommen von Radon in Wohnungen zurückgeführt. Diese Fachinformation soll über das Vorkommen, die Risiken und Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit Radon aufklären.

Die Hauptgefahr durch Radon besteht in geschlossenen Räumen. Radon dringt vor allem über den Keller, aber auch durch Leitungen, Kanäle und radonhaltiges Baumaterial in Gebäude ein und reichert sich dort in der Luft an. Auch über das Grundwasser kann Radon ins Haus gelangen. Im Freien hingegen besteht keine Gefahr durch Radon.

Potenzial und spezifische Herausforderungen

Die Belastung mit Radon ist leider nicht nur ein theoretisches Risiko, sondern eine nachgewiesene Ursache für die Entstehung von Lungenkrebs und vieler Erkrankungen. Selbst Konzentrationen um 100 Bq/m³ – somit weit unterhalb vieler gesetzlicher Grenzwerte – erhöhen das Krebsrisiko schon um etwa 16 %. Ab 300 Bq/m³ steigt das Risiko gar um ca. 50 %, und in Kombination mit Tabakkonsum vervielfältigt sich die Gefahr noch weiter.

300 Bq/m3 ist der im Strahlenschutzgesetz festgelegte Referenzwert, 100 Bq pro m3 ist der von der WHO festgelegte Referenzwert.

Kinder sind vor Radonvergiftungen besonders verletzlich, weil sie relativ mehr Luft pro Kilogramm Körpergewicht einatmen und sich Zellen noch in der Entwicklung befinden. Untersuchungen der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC zeigen, dass das Risiko für Kinder unter konstanten Radonwerten sogar doppelt so hoch sein kann wie bei Erwachsenen. Besonders während der Heizperiode steigt die Radonbelastung in Gebäuden an. Ursächlich hierfür sind der Temperaturunterschied zur Außenluft und der damit einhergehende veränderte Luftdruck im Gebäude.

Messungen sind unbedingt erforderlich

Obwohl Radon-Karten des Bundesamtes für Strahlenschutz eine regionale Übersicht bieten, können sie die exakte Belastung einzelner Gebäude aufgrund kleinräumiger geologischer Unterschiede und der spezifischen Bauweise nicht präzise abbilden, weshalb eine individuelle Messung unerlässlich bleibt.

Die Annahme, Radon sei in Deutschland generell kein Problem, wird durch zahlreiche Messungen in verschiedensten Regionen, einschließlich Gebieten ohne bekannte Vorbelastung, widerlegt. Selbst innerhalb weniger Meter können die Radonkonzentrationen erheblich variieren, wie das Beispiel unterschiedlicher Werte in benachbarten Häusern zeigt. Daher ist die einzige verlässliche Methode zur Bestimmung der tatsächlichen Radonkonzentration in einem Gebäude eine Messung vor Ort.

Schornsteinfeger bereiten den Weg zur sicheren Raumluft

Die traditionelle Rolle des Schornsteinfegers, Brände zu verhindern und Rauchwege freizuhalten, hat sich in den letzten Jahren erweitert. Heute übernehmen sie auch Verantwortung für die Raumluftqualität und die Minimierung von Umwelt- und Gesundheitsrisiken. Durch Ihre lokale Präsenz und das Vertrauen, das ihnen Hausbesitzer entgegenbringen, sind Sie prädestiniert dafür, die Sicherheit und den Schutz vor Radon-Vergiftung in den Häusern und Wohnung zu gewährleisten.

Ihr Leistungsspektrum sieht dabei nicht nur die Messung von Werten und deren Analyse vor, sondern auch eine direkte Abstimmung mit den Abdichtungs- und Lüftungsinstallateuren zur Beseitigung möglicher Gefahren. Bei Bedarf begleiten sie das gesamte Projekt – von der Angebotslegung über die Beauftragung bis hin zur abschließenden Kontrollmessung nach erfolgter Sanierung.

Nachkontrollen sichern den Erfolg

Ein einmaliges Sanierungspaket reicht nicht immer aus, denn ein Gebäude „lebt“ und ist kontinuierlich schädlichen Einflüssen ausgesetzt: Setzungen, Rissbildungen oder Veränderungen im Untergrund können Kontaminierungen mit Radon erneut verursachen. Deshalb empfiehlt es sich, nach Abschluss aller Maßnahmen eine neuerliche Messung durchzuführen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Radonkonzentration dauerhaft in einem ungefährlichen Bereich bleibt.

 Ablauf

Um herauszufinden, wie hoch die Belastung durch Radon in einem Gebäude ist und ob ein Risiko besteht, ist eine Messung unerlässlich. Zur Messung kommen kleine, stromlose Kunststoffdosen (Exposimeter) zum Einsatz, die im Keller und zumeist im Wohnzimmer als dem am meisten genutzten Raum im Hause oder in einer Wohnung aufgestellt werden. Die Messdauer beträgt zwischen 3 und 12 Monaten. Anschließend werden die Exposimeter in einem akkreditierten Labor ausgewertet. Die Ergebnisse stehen dann online zur Verfügung und können mit einem Schornsteinfeger oder einem anderen Experten besprochen werden, um bei Gefahr sofort handeln zu können.

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