Der deutsche Heizungsmarkt erlebt im Jahr 2025 eine Zäsur. Während Wärmepumpen weiterhin stark an Bedeutung gewinnen, brechen die Gesamtabsatzzahlen traditioneller Heizsysteme deutlich ein. Die Lage im Herbst 2025 zeigt: Entspannung ist nicht in Sicht. Verbraucher sind verunsichert, politische Weichenstellungen wurden emotional geführt, und viele Kommunen kommen mit der Wärmeplanung nur schleppend voran.

Nach neuesten Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) wurden bis Oktober 2025 nur rund 529.000 Heizungen verkauft – ein Rückgang von 14 % gegenüber dem Vorjahr. Damit steuert der Markt auf eines der schwächsten Ergebnisse der letzten Dekade zu. Auch für das Gesamtjahr sieht es nicht besser aus: BDH-Prognose 2025: ca. 616.000 Geräte, ebenfalls -14 % im Jahresvergleich. Dies entspricht einem Absturz gegenüber dem Boomjahr 2023, in dem noch über 1,3 Millionen Anlagen installiert wurden

„Der Marktrückgang gefährdet Wachstum, Wertschöpfung und Arbeitsplätze“, warnt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. Gleichzeitig rücke das Erreichen der Klimaziele im Gebäudesektor in noch weitere Ferne. Viele Verbraucher warten ab – zu groß scheint die Unsicherheit rund um Förderung, Gesetzeslage und Energiepreise.

Das „Heizungsgesetz“ habe Vertrauen gekostet, statt Orientierung zu geben. Auch die Kommunale Wärmeplanung weckte Erwartungen, die vielerorts nicht realistisch erfüllbar sind.

Wärmepumpen entwickeln sich zum Markttreiber – Öl rutscht fast völlig aus dem Markt

Doch es gibt auch positive Signale: Wärmepumpen sind der einzige klar wachsende Bereich im Heizungsmarkt. Von Januar bis Oktober 2025 wurden 255.000 Geräte abgesetzt – +57 % gegenüber 2024. Für das Gesamtjahr rechnet der BDH mit 284.000 Wärmepumpen, einem Jahresplus von rund 47 %. Der Markt zeigt Dynamik, aber das politische Ziel der vorherigen Regierung – 500.000 Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 – wird noch deutlich verfehlt.

Auch der Absatz von Biomasse-Heizungen zieht langsam wieder an: Es wurde ein Plus von 25 % verzeichnet, jedoch addierten sich die neue installierten Anlagen auf nur 25.500 Stück. Öl- und Gasheizungen hingegen erleben starke Rückgänge: Bei Gassystemen waren −35 % (229.500 Stück), bei Öl sogar Öl −77 % (19.000 Stück)

Betrachtet man die vergangenen zehn Jahre, fällt auf: Der Absatzhöhepunkt wurde 2023 mit 1.308.500 Heizsystemen erreicht. 2025 liegt der Markt nicht einmal bei der Hälfte dieses Niveaus. Die Heizungsindustrie steht damit mitten in einem Transformationsdruck – alte Technologien brechen weg, neue wachsen, aber noch nicht in ausreichendem Tempo, um die Lücke zu schließen.

Die Branche fordert Stabilität. Nach Jahren politischer Kontroverse brauche der Markt vor allem verlässliche Förderbedingungen, klare Regeln zur CO₂-Bepreisung und dauerhaft bezahlbare Energiepreise, inclusive Entlastung beim Strom für Wärmepumpen. Ein nachhaltiger Wärmemarkt braucht Planungssicherheit, klare Genehmigungsprozesse und eine Beschleunigung im Ausbau von Netzen, Fachkräften und Technologien.

Die turnusgemäße BDH-Mitgliederversammlung in Berlin widmete sich daher nicht nur den Absatzzahlen, sondern auch Zukunftsthemen wie europäischer Energiepolitik, CO₂-Preis, Förderlandschaft und laufenden Projekten.

Weitere Informationen und Links

Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie – Heizungsmarkt im Herbst – keine Entspannung in Sicht (Link)

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